Eurokrise – Kommt der nächste Aktiencrash?

In den letzten drei Tagen erreichte der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen, was mit den niedirigen Leitzinsen begründet wurde. Fundamental ist diese Entwicklung nicht zu gründen, da die Prognossen zur Konjunkturentwicklung leicht rüpckläufig seind. Das Problem besteht vielmehr darin, dass es für Großanleger zur Zeit keine vernümftige Alternative zu Aktien gibt. Selbst die Anlage auf einem Bankkonto kann der der Bankenrettung in Zypern aus der Sicht von Großsparern nicht mehr als sicher beurteilt werden.

Das Fluten der Märkte mit billigen Zentralbankgeld schaft langfristig mehr Probleme, als es löst. Das Problem der Euro-Krisenländer besteht ja noicht darin, dass kein Geld zur Verfügung steht oder die Refinazierung von Krediten unverhältnismäßig teuer wäre. Vielmehr ist es ein Vertrauensproblem. Kredite werden nur vergeben, wenn die Kreditgeber sicher sein können, dass diese auch zurückgezahlt werden.

Während also die Probleme der Krisenländer nicht durch das billige Zentralbankgeld gelöst wird, hat diese Entwicklung für Deutschland folgende negative Auswirkungen:

  • Spareinlagen erwirtschaften so niedrige Zinsen, dass ein Inflationsausgleich vor Steuern nicht stattfindet.
  • Die Erträge von Kapitallebensversicherungen und anderen privaten Altersvorsorgeprodukten stagnieren, mit den entsprechenden Folgen für die Versorgung im Alter. Die Werbung einer bekannten Bank für eine Lebensversicherung mit 4,8% renditeversprechen kann man in dieser Situation nur als „volksverdummung“ bezeichnen.
  • Steigende Immobilienprise, die durch günstige Immobilienkredite und dem Misstrauen in den Euro angeheißt werden.
  • Steigende Immobilienprise sind mit ein Grund für die zur Zeit steigenden Mieten.
  • Überhitzung der Aktienmärkte, da keine anderen rentable Anlagealternativen für Großanleger existieren.

Da weitere Leitzinssenkungen angekündigt wurden und man damit rechnen muss, dass uns die Eurokrise noch mindestens bis in das Jahr 2022 beschäftigen wird, besteht die reale Gefahr, dass es zur einer Überhitzung und einen Crash an den Aktien- und Immobilienmärkten kommen wird.